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Freitag, 20. März 2009  |  Lokalsport

Zweite der Fachhochschule kämpft um Aufstieg

Während die erste Mannschaft der Fachhochschule in der Landesliga nicht alle Register zog, trumpfte die Zweite in der Bezirksliga voll auf und fuhr im Kampf um den Aufstieg einen wichtigen Sieg ein.

Schach In der vorletzten Punktspielrunde der höchsten Spielklasse des Landesschachverbandes empfing das Team der FHSG Stralsund den bereits feststehenden Landesmeister Greifswalder SV II. Da man gegen den vorpommerschen Nachbarn ohnehin nur eine klare Niederlage erwarten konnte, verzichtete der Verein auf die Komplettierung der Ausfälle in der Mannschaft zu Gunsten der Zweiten, die in der Bezirksliga um den Aufstieg kämpft, und trat nur mit sechs Mann an. Greifswald führte also automatisch mit 2:0 und konnte die Führung kontinuierlich ausbauen. Allerdings gab es auch Positives zu berichten. Henry Lang konnte am Spitzenbrett einen Überraschungssieg verbuchen, und Ronald Mehl erkämpfte am Brett 2 ein Remis. Greifswald II gewann verdient und deutlich mit 6,5:1,5. Das tut den Stralsundern allerdings nicht weh, denn der Klassenerhalt konnte bereits eine Runde zuvor gesichert werden. In der Schlussrunde wird Stralsund vom wahrscheinlichen Vizemeister SC Neukloster II erwartet. Im Augenblick sieht es danach aus, dass Greifswald II trotz des Landesmeistertitels nicht in die Oberliga aufsteigen kann, da dort bereits die Erste der Boddenstädter spielt. Die Neuklosteraner könnten dann als Vizemeister in die dritthöchste deutsche Spielklasse aufsteigen. Anders ist die Situation der Zweiten in der Bezirksliga. Von Anfang an lieferte man sich mit dem Geheimfavoriten Rugia Bergen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide trennten sich im direkten Vergleich unentschieden und schlugen bisher die restliche Gegnerschaft. Bis zur vorletzten Runde lagen die Rüganer mit einem winzigen Vorsprung von einem halben Brettpunkt vor Stralsund

II. Es kommt also wahrscheinlich auf die Brettpunkte im Aufstiegskampf an. Der Rivale von der Insel löste seine Aufgabe souverän und gewann auswärts bei der Mittelfeldmannschaft Torgelow III mit 6:2. Die Stralsunder mussten pikanterweise beim Tabellensechsten Rugia Bergen II Farbe bekennen. Natürlich wollte der Gastgeber den Fachhochschülern so viele Brettpunkte wie möglich abknöpfen, um die Situation der eigenen Ersten zu verbessern. Die Stralsunder wussten also, dass sie auf einen hochmotivierten Gegner treffen würden, der erbittert kämpfen würde. Allerdings hatten auch die Sundstädter aufgerüstet. Um die starken Bergener Spitzenbretter auszuschalten, wurde erstmals in dieser Saison Helmut Pawlick eingesetzt, der bisher nur in der Landesliga zum Einsatz kam. Das Konzept ging auf: Stralsund II dominierte eindeutig. Karsten Manke, Marko Sabo, Helmut Pawlick und Niklas Rickmann brachten Stralsund II schnell mit 4:0 in Führung. Erst jetzt kamen die Gastgeber zum einzigen Remis am Brett von Hans-Jürgen Isigkeit, ehe auch Lothar Giese, Norbert Goretzki und Mannschaftssenior Heiner Lewerenz ihre Gegner niederkämpften.

Durch das 7,5:0,5 konnten jetzt die Stralsunder am Rivalen vorbeiziehen und haben nun ihrerseits einen winzigen Vorsprung von einem Brettpunkt. Die letzte Runde wird also entscheiden, und da empfängt das FHSG-Team Schlusslicht SV Gryps Greifswald II, während Bergen gegen den Tabellendritten Binz antreten muss. Aber gerade gegen die Kleinen in der Tabelle taten sich die Sundstädter in der Vergangenheit schwer. Wahrscheinlich wird es in dieser Saison zum Phänomen kommen, dass das Riesenergebnis von 17:1 Mannschafts- und mehr als 50 Brettpunkten für eins der beiden Teams nicht zum Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse des Landes reichen wird.

In der Bezirksklasse Ost pausierte Stralsund IV und wurde prompt auf den 3. Tabellenplatz verdrängt. Allerdings ist nun in der Schlussrunde der neue Tabellenzweite Neustrelitz spielfrei. Gelingt den Fachhochschülern zumindest ein Unentschieden gegen der Tabellenvierten Strasburg/Uckermark, sollte der 2. Platz sicher sein. Auch wenn Spitzenreiter Anklam beim 2:2 gegen Neustrelitz patzte, der Staffelsieg ist in weiter Ferne. Stralsund müsste dafür den Tabellennachbarn niederringen und gleichzeitig auf eine deutliche Niederlage der Peenestädter beim Tabellensechsten Torgelow IV hoffen. Das ist kaum wahrscheinlich. Stralsund III und der SV 93 Niepars haben die Saison bereits als Dritter bzw. Vierter der Bezirksklasse Mitte abgeschlossen. STEFAN KÖNIG