Grundsatzrede 1 zum Breitenschach in Mecklenburg-Vorpommern
Verband > Referate > Breitenschach
Einleitung
Das Referat war 15 Jahre nicht besetzt. Die Liste der möglichen Tätigkeiten ist kaum überschaubar, wenn man im Breitenschach laute Töne machen will. Deshalb ging es zunächst erst einmal um das Hereinfinden in die anstehenden Problematiken. Interessante Themen für mich waren schon immer Bemühungen um die Gestaltung einer schachfreundlichen Umgebung. Da ich innerhalb des Schulschachs einen auffallend großen Wirkungskreis habe, gewinne ich entgegen vielerlei Widerstände eine reichhaltige Wirklichkeitsnähe. So entdeckte ich eine perspektivisch besondere Form des Breitenschachs – Das so genannte „Schach in den Schulen“ und wie es künftig mit dem bekannten „Schulschach“ harmonieren könnte. Beispielsweise durchstreifen viele Junglehrer die Grundschulen. Einige hatten Schach in ihrer Ausbildung drin, suchen aber nicht die Unterstützung von Schul- AGs in M-V, sondern haben lukrativere Perspektiven im Sinn. Andere Junglehrer entgegnen, „leider null Ahnung von Schach“ zu haben und wieder andere, zufälligerweise interessante Kandidaten für M-V, geben an, auf ihrem Ausbildungsweg weiterwandern zu müssen. Wer das alles als Nachwuchs-Verantwortlicher für unbedenklich hält und lediglich mit Weiterleitung von Ausschreibungen für die Deutsche Lehrermeisterschaft aufwartet, erkennt die Zeichen unserer Zeit sehr schlecht. Der Zusammenhang von vorderen Plätzen, zahlreichen Teilnehmern und massiver Breite ist unbedingt ein sehr grundsätzlicher Zusammenhang mit dem Schachlehrerpotenzial!!!
Breitenschach
Schach in der Breite zu sehen ergibt vom Blickwinkel des Betrachters aus nicht immer dasselbe Bild. Es bezeichnet aber gewöhnlicher Weise immer die Mitte und weniger die Ränder. Ich will den Versuch einer plakativen Darstellung entwerfen und Breitenschach einfach mal beim Wort beschreiben und die besondere Form, die gerade jetzt breiter gepflegt werden sollte, extra herausstellen.
Die Mitte im Breitenschach verstehe ich so, dass ich unseren Ligabetrieb darin sehe. Eben das organisierte Schach unter der speziellen Bezeichnung regionale und überregionale SKL sowie Meisterschaften im Einzel. Und dieses haben wir bei den Männern, der Jugend und den Frauen. In all den Bereichen werden Turniere regional und überregional angeboten. Einige Turniere sind offen für Alle, also auch für Nichtorganisierte. Die bemerkten Anzeichen zur Breite sind vergleichsweise und notwendigerweise viel zu wenige. Wenn diese recht lobenswerten Initiativen an der Grenze des Machbaren stehen, dann lasst uns verstärkt auf die Jugend schauen. Verwerfen wir keinesfalls das Bestehende, lassen wir es weiter leben. Aber bauen wir nebenher zusätzlich an einem neuen besseren System für eine stärkere Breite, indem wir den Erwartungszeitraum für Erfolge dessen auf 10-20 Jahre strecken und systematisch gründlich mit den notwendigen Schritten vorgehen!
Die Schachjugend bietet seit vielen Jahren im Schulschachbereich zentral organisierte Wettkämpfe an, halt Turniere mit einer offiziell veröffentlichten Ausschreibung. Hierbei denke ich neben dem schon erwähnten SKL an
• Die Schulschachmeisterschaften in Mannschaft und Einzel
• Die offenen Schulschachmeisterschaften
• Die Landesvereinsmeisterschaften
• Den Landesschulschachpokal
• Und vieles mehr, was die Schachjugend gut im Griff hat.
Vergleiche
M-V ist ein Land mit besonderen Schwächen in der Organisationsstruktur. Mit dieser Begründung, offenbar seit vielen Jahren, verzichtet M-V, eine ebensolche Vielfalt in der Breitenwirkung anzustreben wie in den südlichen bzw. westlichen (alten) Bundesländern: Ein Wettkampfsystem der Betriebsmannschaften (es gibt keine Betriebsmannschaften!?)
Eine Kreis- bzw. Stadtliga der Nichtorganisierten (es gibt zu wenige Nichtorganisierte!?)
Wie geht’s besser? [mit einem Wettkampfsystem in der gesamten Breite der Kinder-und-Jugend! Denn das sind später die neuen Erwachsenen!]
Verschiedenartige Elemente in Events auf der Seite anderer Kulturträger wären nötig, um das Schachspiel zu popularisieren!!! Schaffen wir Schachverständnis unter den Betreibern?! Wenn das so einfach mal schnell zu machen ginge. Aber lassen wir diese Idee wachsen mit dem „Schach an den Schulen!“
Am praktikabelsten erscheint da noch eine Simultanvorführung mit einem GM, der eine Menge aktiver Schachspieler vor den Augen der Bevölkerung besiegen soll. Im Ergebnis dessen werden da zwar einige Leute zum Erstaunen gebracht, wie gut mittlerweile die Qualität des Spiels geworden ist. Für einen Laien nahezu unerreichbar gut, oder sogar abschreckend gut (die kommen dann aus Angst nie wieder). Doch gerade die Anzahl der Laien, die Schach mögen, aber sensibel reagieren ist unvorstellbar groß.
Die eine notwendige Art ist es, das Schachspiel als das faszinierendste, nie vom Menschen beherrschbare Brettspiel zusammen mit den bestaunenswert hohen Leistungen der organisierten Schachspieler als Vorbild für alle Interessenten, aber keinesfalls als schwer erreichbares Wunder darzustellen. Die andere notwendige Art ist es, die Erziehungswege zum Schach zu verbessern, in diesem Bereich zu intensivieren, besonders zu investieren in Ideen des schlauen Zusammenwirkens und mit Sponsoring-Unterstützung neues Herangehen zu fördern.
Ein Blick auf die andere Seite der Medaille und ein neuer Ansatz
Das Ressort Breiten- und Freizeitschach wurde endlich nach 15 Jahren wiederbesetzt! Aber nicht um endlich jemanden dafür verantwortlich zu schreiben, den Druck zu übernehmen, der durch die Notwendigkeit entstanden ist, die Mitgliedergewinnung zu aktivieren, die Fluktuation der Jugendlichen zu stoppen, das Schrumpfen der Ausstrahlung der Vereine auf die Bevölkerung zu verhindern, usw. Nein, dafür gab es seit jeher auch ohne Besetzung dieses Ressorts ausreichend Verantwortliche im LSV und in den Vereinen, und sie leisteten trotz alledem gute Arbeit. Es hatte sich aber ein neuer Ansatz in einem eventuell anspruchsvollen Projekt verdeutlicht, der verallgemeinert in Mehrfachanwendung, den größtmöglichen Zuwachs an Popularität und schließlich potentiell an Mitgliedern versprach. Die Ausnutzung des Schulschachbooms! Das neue Projekt wurde im März 2006 konzipiert, im Herbst 2006 veröffentlicht. Es war die Schlussfolgerung aus einem Workshop des Schulschachkongresses 2003 in Hannover. Einige Schlagzeilen aus diesem Projekt „Zukunft des Schulschachs in Wismar“ spiegeln ein Bild wider: Schachfreundliche Umgebung für Kinder/Stetige Führung der Kinder hin zu einem guten Verständnis für Schach/Schulschach als Chance für jedes Kind aufbauen!/Geduldige Weitsicht in Kooperation mit Schule und Verein. Dieses Beispiel ruft natürlich auch dazu auf, auch in anderen Vereinen engagierte Mitglieder zu finden, eventuell einen Verantwortlichen für Breitenschach in den Vereinen wirksam werden zu lassen!
Es gibt zwei sich antipodisch verhaltende Schulschachmodelle:
A wettkampf- und vereinsorientiert. Der Verein bildet die Kooperationsbeziehung Verein/Schule und versucht den Transfer Schüler/Vereinsmitglied zu erreichen. In der Praxis führt oftmals das sportliche Leistungsstreben zu Spannungen mit der Schule und kann die Quelle versiegen lassen.
B lern- und vermittlungsorientiert. Die Lehrer bilden die Kooperationsbeziehung Schule/Verein und versuchen den Transfer des genialen Schachtalentes in den Schulalltag zu bekommen. In der Praxis führt das schulische Leistungsstreben zu Spannungen mit der sportlichen Wettkampfbeteiligung und kann zu einem gänzlichen Verzicht auf Beteiligung an Wettkämpfen führen. Das Interesse am Schach lässt nach. Also kann auch hier die Quelle des Erfolges in der Nachwuchsarbeit kleiner werden.
In der Praxis ist vermutlich ein Mix aus beiden Modellen richtig. Das geeignete Maß kann kaum allgemeingültig vorgeschrieben werden, ich meine, die konkrete Kenntnis darüber sollte sich jeder Übungsleiter oder Schach-Lehrer selbst erarbeiten, denn sie könnte einzigartig sein. Diese Sichtweise entspricht meiner bisherigen Erfahrung. Ich kann mir vorstellen, viel Aufmerksamkeit beim Schulschachreferenten erzeugt zu haben. Vielen Dank, wenn dem so ist!
Das Projekt in Wismar trägt alle Ansätze in sich. Doch warum ist es nicht längst zu einer anerkannten Schachschule gekommen oder warum haben sich indessen noch keine professionellen Lehrkräfte angeschlossen und warum sehen wir so gut wie keine Wismarer Schüler in den Teilnehmerlisten der gut organisierten Schulschachturniere der Schachjugend? Die Antworten darauf würden wahrscheinlich den zeitlichen Rahmen dieser Berichterstattung sprengen. Doch ich möchte dennoch einige Antworten geben, denn wir haben mindestens eine realistische Idee.
Die Erfüllbarkeit der Kriterien für die Anerkennung als Deutsche Schachschule haben bei uns noch nicht in allen Punkten bravouröse Fakten vorzuweisen. Schwächen sind zu sehen [kein eigener Schachraum/noch keine Angebote außerhalb der AG/kein eigener Etat für Schach/keine Schachstunde als Unterrichtsfach]. Das sind allerdings einzelne Punkte. Sieht man die Aktivität aus der Sicht des Schulschachverbundes käme man sicherlich bereits auf 12 von 18 Mindestanforderungen. Die Begründung des Antrages für ein vernetztes Schulensemble wäre außerdem auch eine Neuheit. Der Blick auf den Antrag und ein weiteres Abwarten ist angebrachter. Wobei währenddessen die Aktivität auf die weitere Sicherung stabiler Teilnehmerzahlen am Wettbewerb im eigenen Bereich abzielt und wirksamere Kurstätigkeit mehr Zukunft verspricht als das unbedingte Anstreben eines Titels.
Damit werden die Aktivitäten in Wismar zu einer besonderen Form des Breitenschachs heranwachsen und Richtung weisende Erkenntnisse für die Zukunft im Schul- Breiten- und Leistungsschach bringen.
Sollte Ernsthaftigkeit im Breitenschach den Spaß am Spiel verderben?
Das meinen zumindest einige Schachfreunde in noch nicht öffentlichen Diskussionen. Da die Antwort hierauf ein Hauptproblem unserer Zeit aufwerfen könnte, will ich darauf mit der Sichtweise zweier vorbildlicher Sportler antworten, die auch voll der meinen entspricht.
Der eine ist die schwedische Leichtathletin Karola Klüft. Sie spricht von sich, wenn sie sagt, „Spaß sei ihr ein Antrieb. Nicht manischer Ehrgeiz, Eitelkeit, Medaillensucht. Sondern Spaß. Und manche Leute denken wohl, mit Spaß meine die Sportlerin eine ewige Party, ein Vorbeigehen und Mitnehmen, wie es gerade kommt, aber das war ein Irrtum, denn Spaß ist für Carolina Klüft genau das Gegenteil. Spaß ist, eine Herausforderung zu haben und sich reinzuknien. "Spaß heißt nicht, dass einem alles egal ist", sagt Carolina Klüft, "Spaß ist für mich, wenn Leute eine Leidenschaft haben für etwas. Wenn du das Bestmögliche aus dir rausholst, ob das nun zur Weltspitze reicht oder für die besten Zehn in Schweden oder für sonstwas. Spaß ist nichts Unseriöses."
Der andere ist kein Geringerer als der Exweltmeister Emanuel Lasker. Gemäß einem Zitat aus seinem Lehrbuch des Schachspiels „Die Erziehung zum Schach soll ein Weg sein zum selbständigen Denken hin. Unter 1 Million schachkundiger Spieler gibt es gerade mal 1 Tausend die gegen einen Meister ohne Vorgabe auskommen. Aber nach 120 Stunden zielstrebigen Trainings mit sachlicher Methode durch einen Schachmeister wäre es einem durchschnittlichen Anfangstalent möglich, in die Kategorie jener Tausend einzudringen. Die alltägliche Statistik lehrt uns jedoch vielmehr von der Herrschaft der Mittelmäßigkeit, die uns solch normale Fortschritte verwehrt“ Ende des Zitats. Lasker könnte etwas zu vorsichtig gewesen sein, als er die elementaren Lehren des Schachspiels nicht in die Ebene von Religion, Philosophie und Kunst zu stellen wagte!?
Leitbilder, Verbandsprogramm, Strategiepapier Mitgliederbindung und Mitgliedergewinnung rufen zu Aktionen auf! Wir sollten Sie ernst nehmen und hinter ihnen standhaft sein.
Die Weichen zur Herausbildung des logischen Denkens kann und sollte man bereits in der frühen Kindheit stellen. Aus politischem Munde kam in 2011 „schon in der ersten Schulklasse sollten wir die Weichen zum logischen Denken stellen!“ Dass sich systematische Schachlehre dazu anbietet, zeigen die Beispiele staatlich anerkannter Schachschulen im Schulschachbereich.
Als Ausgangspunkt bei der Vorbereitung des Tag des Schachs 2011 gab es in einer Ideenskizze den Versuch, viele wesentliche Felder der Gesellschaft, in denen das Schachspiel eine Heimat finden könnte, in ansprechender weise zu darzustellen. Als bedeutend dabei wurde das Simultanspiel und ein besonders publizierbares Turnierspiel für die Breitenwirksamkeit herausgestellt. Die unter erschwerten Bedingungen gelaufene Vorbereitung brachte dennoch einen sehenswerten Erfolg zutage. Mit einem glänzenden dritten Platz des Standortes Neubrandenburg und dem Kreativpreis aus dem Preisfonds des Bundesreferenten für Breitensport braucht man sich nicht hinterm Berg zu verstecken.
In der Breite die Gesamtheit im Blick haben!
In der Natur haben alle komplexen Systeme einen Kern und eine Hülle, jeder Kegel hat einen Mantel und jede Pyramide ein Fundament. Natürlicherweise ist das auch immer sowohl statisch als auch organisatorisch bestens miteinander vernetzt. Im lebendigen Organismus ist autonomes Gewebe eine extreme Gefahr! Der Spitzensport bedarf der Existenz von unteren Abteilungen die in der Tiefe immer breiter werden bis zur Fundamentsohle. Damit spreche ich von dem in Ligen organisierten Sport aller Niveaus von der Spitze bis zur Fundamentsohle. In der Praxis hat das komplexe System aber eine lebensnotwendige Beziehung zur Umhüllung, bestehend aus dem nichtorganisierten Sport. Diese Beziehung muss bewusst gemacht, soll aktiv gepflegt werden.
Der Verantwortungsbereich des Präsidenten! Der ganzheitliche Blick im Management.
Den Breitensport als Sport in der gesamten Breite betrachten, von seiner Gesamtheit her also!!
Im Breitensport den Kernbereich als den organisierten Sport für organisierte Sportler zu sehen und darüber hinaus die Nichtorganisierten, die Gelegenheitssportler aller Spielstärkeniveaus und in allen Alterklassen, das ist der Verantwortungsbereich des Präsidenten. Ebensolch eine Betrachtung ist beim Schulschachbereich möglich: Im Schulschach den Kernbereich mit den Organisierten- diejenigen also, welche häufig im Blickpunkt der offiziellen Turniere erscheinen. Und der Blick auf die Übrigen, welche man dagegen unterscheiden und bezeichnen kann als Nichtorganisierte, aber am Schachspiel Interessierte Schachfreunde. Die interessantesten darunter und die in der Perspektive als die am zahlreichsten zu respektieren, sind die Jüngsten, die Spielanfänger bis zu denen, die öffentlich noch nicht aktiv geworden sind!!! Die Verantwortung liegt zunächst bei der Schachjugend und darüber hinaus beim Präsidenten!
Da überall in der Verwaltungsarbeit Prioritäten gesetzt werden, lief bisher die schlussfolgernde Erkenntnis darauf hinaus, aus Zeit- und Kräftemangel, sich auf den Kernbereich zu konzentrieren. In beiden Ebenen der Betrachtung bildeten sich aber nach Jahren derartig regelmäßiger Konzentration entsprechende Wahrnehmungen heraus, die fast nicht mehr wegzudenken sind. So ist es nicht verwunderlich, dass es Schachfreunde gibt, für welche die Spielklassenliga Männer, Frauen und Jugend (SKL) einschließlich DWZ-Bereich alles ist was mit Schach zu tun hat. Alles drum herum ist gleich darüber hinaus und damit genau eine andere Schublade.
Aber dessen zum Trotz, man sollte Schulschach als besondere Form des Breitensports ansehen, und gerade dessen unterstem Bereich noch mehr Bedeutung beimessen. Hier haben auch die anderen Sportarten unübersehbare Zeichen gesetzt.
Zusammenfassung
Was wir bereits gemacht haben
Ich darf hierzu auf unserer LSV-Seite auf die Breitensportbeispiele verweisen, die ständig vervollkommnet werden.
Schlusswort
Was nicht getan ist aber als unverzichtbar erscheint
Der Schulschachreferent sollte das Thema um die Einführung einer aktuellen Koordinierungsrichtlinie wieder aufnehmen, wobei qualitative Übergänge des Schulschachs von Sozialarbeit in Bildungsarbeit unterstützt werden. Ordentliche Schachlehrer sollten nicht nur Schullehrer mit ÜL-Lizenz oder ÜL-Patent sein dürfen, sondern im Umkehrschluss sollten auch geeignete Vereins-ÜL mit praktisch nachgewiesenem Schachlehrerfolg zu ordentlichen Lehrkräften gemacht werden dürfen. Denn aus beiden Gruppen kann eine gleichwertige Arbeit erfolgen. Hier sollte noch einmal der Rückblick auf die beiden sich antipodisch verhaltenden Schulschachmodelle geschehen, in denen sich schließlich beide Gruppen gegenüberstehen. Wie es um die zahlenmäßige Besetzung dieser beiden Gruppen derzeit steht, liebe Zuhörer bzw. Leser, könnt ihr selbst beurteilen. Diese Gleichwertigkeit würde Handlungen zur Folge haben, die für das Zukunftsprojekt Schulschach enormen Auftrieb bedeuten.
Diethardt Röthel
Referent für Breiten- und Freizeitschach
Wismar, den 10.03.2012
verantwortlich für die Aktualität: Sfrd. Diethardt Röthel (†)
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Tätigkeitsbericht zum Ressort Breiten- und Freizeitschach vom 2.5.2010-6.5.2012
als Grundsatzrede zum RessortEinleitung
Das Referat war 15 Jahre nicht besetzt. Die Liste der möglichen Tätigkeiten ist kaum überschaubar, wenn man im Breitenschach laute Töne machen will. Deshalb ging es zunächst erst einmal um das Hereinfinden in die anstehenden Problematiken. Interessante Themen für mich waren schon immer Bemühungen um die Gestaltung einer schachfreundlichen Umgebung. Da ich innerhalb des Schulschachs einen auffallend großen Wirkungskreis habe, gewinne ich entgegen vielerlei Widerstände eine reichhaltige Wirklichkeitsnähe. So entdeckte ich eine perspektivisch besondere Form des Breitenschachs – Das so genannte „Schach in den Schulen“ und wie es künftig mit dem bekannten „Schulschach“ harmonieren könnte. Beispielsweise durchstreifen viele Junglehrer die Grundschulen. Einige hatten Schach in ihrer Ausbildung drin, suchen aber nicht die Unterstützung von Schul- AGs in M-V, sondern haben lukrativere Perspektiven im Sinn. Andere Junglehrer entgegnen, „leider null Ahnung von Schach“ zu haben und wieder andere, zufälligerweise interessante Kandidaten für M-V, geben an, auf ihrem Ausbildungsweg weiterwandern zu müssen. Wer das alles als Nachwuchs-Verantwortlicher für unbedenklich hält und lediglich mit Weiterleitung von Ausschreibungen für die Deutsche Lehrermeisterschaft aufwartet, erkennt die Zeichen unserer Zeit sehr schlecht. Der Zusammenhang von vorderen Plätzen, zahlreichen Teilnehmern und massiver Breite ist unbedingt ein sehr grundsätzlicher Zusammenhang mit dem Schachlehrerpotenzial!!!
Breitenschach
Schach in der Breite zu sehen ergibt vom Blickwinkel des Betrachters aus nicht immer dasselbe Bild. Es bezeichnet aber gewöhnlicher Weise immer die Mitte und weniger die Ränder. Ich will den Versuch einer plakativen Darstellung entwerfen und Breitenschach einfach mal beim Wort beschreiben und die besondere Form, die gerade jetzt breiter gepflegt werden sollte, extra herausstellen.
Die Mitte im Breitenschach verstehe ich so, dass ich unseren Ligabetrieb darin sehe. Eben das organisierte Schach unter der speziellen Bezeichnung regionale und überregionale SKL sowie Meisterschaften im Einzel. Und dieses haben wir bei den Männern, der Jugend und den Frauen. In all den Bereichen werden Turniere regional und überregional angeboten. Einige Turniere sind offen für Alle, also auch für Nichtorganisierte. Die bemerkten Anzeichen zur Breite sind vergleichsweise und notwendigerweise viel zu wenige. Wenn diese recht lobenswerten Initiativen an der Grenze des Machbaren stehen, dann lasst uns verstärkt auf die Jugend schauen. Verwerfen wir keinesfalls das Bestehende, lassen wir es weiter leben. Aber bauen wir nebenher zusätzlich an einem neuen besseren System für eine stärkere Breite, indem wir den Erwartungszeitraum für Erfolge dessen auf 10-20 Jahre strecken und systematisch gründlich mit den notwendigen Schritten vorgehen!
Die Schachjugend bietet seit vielen Jahren im Schulschachbereich zentral organisierte Wettkämpfe an, halt Turniere mit einer offiziell veröffentlichten Ausschreibung. Hierbei denke ich neben dem schon erwähnten SKL an
• Die Schulschachmeisterschaften in Mannschaft und Einzel
• Die offenen Schulschachmeisterschaften
• Die Landesvereinsmeisterschaften
• Den Landesschulschachpokal
• Und vieles mehr, was die Schachjugend gut im Griff hat.
Vergleiche
M-V ist ein Land mit besonderen Schwächen in der Organisationsstruktur. Mit dieser Begründung, offenbar seit vielen Jahren, verzichtet M-V, eine ebensolche Vielfalt in der Breitenwirkung anzustreben wie in den südlichen bzw. westlichen (alten) Bundesländern: Ein Wettkampfsystem der Betriebsmannschaften (es gibt keine Betriebsmannschaften!?)
Eine Kreis- bzw. Stadtliga der Nichtorganisierten (es gibt zu wenige Nichtorganisierte!?)
Wie geht’s besser? [mit einem Wettkampfsystem in der gesamten Breite der Kinder-und-Jugend! Denn das sind später die neuen Erwachsenen!]
Verschiedenartige Elemente in Events auf der Seite anderer Kulturträger wären nötig, um das Schachspiel zu popularisieren!!! Schaffen wir Schachverständnis unter den Betreibern?! Wenn das so einfach mal schnell zu machen ginge. Aber lassen wir diese Idee wachsen mit dem „Schach an den Schulen!“
Am praktikabelsten erscheint da noch eine Simultanvorführung mit einem GM, der eine Menge aktiver Schachspieler vor den Augen der Bevölkerung besiegen soll. Im Ergebnis dessen werden da zwar einige Leute zum Erstaunen gebracht, wie gut mittlerweile die Qualität des Spiels geworden ist. Für einen Laien nahezu unerreichbar gut, oder sogar abschreckend gut (die kommen dann aus Angst nie wieder). Doch gerade die Anzahl der Laien, die Schach mögen, aber sensibel reagieren ist unvorstellbar groß.
Die eine notwendige Art ist es, das Schachspiel als das faszinierendste, nie vom Menschen beherrschbare Brettspiel zusammen mit den bestaunenswert hohen Leistungen der organisierten Schachspieler als Vorbild für alle Interessenten, aber keinesfalls als schwer erreichbares Wunder darzustellen. Die andere notwendige Art ist es, die Erziehungswege zum Schach zu verbessern, in diesem Bereich zu intensivieren, besonders zu investieren in Ideen des schlauen Zusammenwirkens und mit Sponsoring-Unterstützung neues Herangehen zu fördern.
Ein Blick auf die andere Seite der Medaille und ein neuer Ansatz
Das Ressort Breiten- und Freizeitschach wurde endlich nach 15 Jahren wiederbesetzt! Aber nicht um endlich jemanden dafür verantwortlich zu schreiben, den Druck zu übernehmen, der durch die Notwendigkeit entstanden ist, die Mitgliedergewinnung zu aktivieren, die Fluktuation der Jugendlichen zu stoppen, das Schrumpfen der Ausstrahlung der Vereine auf die Bevölkerung zu verhindern, usw. Nein, dafür gab es seit jeher auch ohne Besetzung dieses Ressorts ausreichend Verantwortliche im LSV und in den Vereinen, und sie leisteten trotz alledem gute Arbeit. Es hatte sich aber ein neuer Ansatz in einem eventuell anspruchsvollen Projekt verdeutlicht, der verallgemeinert in Mehrfachanwendung, den größtmöglichen Zuwachs an Popularität und schließlich potentiell an Mitgliedern versprach. Die Ausnutzung des Schulschachbooms! Das neue Projekt wurde im März 2006 konzipiert, im Herbst 2006 veröffentlicht. Es war die Schlussfolgerung aus einem Workshop des Schulschachkongresses 2003 in Hannover. Einige Schlagzeilen aus diesem Projekt „Zukunft des Schulschachs in Wismar“ spiegeln ein Bild wider: Schachfreundliche Umgebung für Kinder/Stetige Führung der Kinder hin zu einem guten Verständnis für Schach/Schulschach als Chance für jedes Kind aufbauen!/Geduldige Weitsicht in Kooperation mit Schule und Verein. Dieses Beispiel ruft natürlich auch dazu auf, auch in anderen Vereinen engagierte Mitglieder zu finden, eventuell einen Verantwortlichen für Breitenschach in den Vereinen wirksam werden zu lassen!
Es gibt zwei sich antipodisch verhaltende Schulschachmodelle:
A wettkampf- und vereinsorientiert. Der Verein bildet die Kooperationsbeziehung Verein/Schule und versucht den Transfer Schüler/Vereinsmitglied zu erreichen. In der Praxis führt oftmals das sportliche Leistungsstreben zu Spannungen mit der Schule und kann die Quelle versiegen lassen.
B lern- und vermittlungsorientiert. Die Lehrer bilden die Kooperationsbeziehung Schule/Verein und versuchen den Transfer des genialen Schachtalentes in den Schulalltag zu bekommen. In der Praxis führt das schulische Leistungsstreben zu Spannungen mit der sportlichen Wettkampfbeteiligung und kann zu einem gänzlichen Verzicht auf Beteiligung an Wettkämpfen führen. Das Interesse am Schach lässt nach. Also kann auch hier die Quelle des Erfolges in der Nachwuchsarbeit kleiner werden.
In der Praxis ist vermutlich ein Mix aus beiden Modellen richtig. Das geeignete Maß kann kaum allgemeingültig vorgeschrieben werden, ich meine, die konkrete Kenntnis darüber sollte sich jeder Übungsleiter oder Schach-Lehrer selbst erarbeiten, denn sie könnte einzigartig sein. Diese Sichtweise entspricht meiner bisherigen Erfahrung. Ich kann mir vorstellen, viel Aufmerksamkeit beim Schulschachreferenten erzeugt zu haben. Vielen Dank, wenn dem so ist!
Das Projekt in Wismar trägt alle Ansätze in sich. Doch warum ist es nicht längst zu einer anerkannten Schachschule gekommen oder warum haben sich indessen noch keine professionellen Lehrkräfte angeschlossen und warum sehen wir so gut wie keine Wismarer Schüler in den Teilnehmerlisten der gut organisierten Schulschachturniere der Schachjugend? Die Antworten darauf würden wahrscheinlich den zeitlichen Rahmen dieser Berichterstattung sprengen. Doch ich möchte dennoch einige Antworten geben, denn wir haben mindestens eine realistische Idee.
Die Erfüllbarkeit der Kriterien für die Anerkennung als Deutsche Schachschule haben bei uns noch nicht in allen Punkten bravouröse Fakten vorzuweisen. Schwächen sind zu sehen [kein eigener Schachraum/noch keine Angebote außerhalb der AG/kein eigener Etat für Schach/keine Schachstunde als Unterrichtsfach]. Das sind allerdings einzelne Punkte. Sieht man die Aktivität aus der Sicht des Schulschachverbundes käme man sicherlich bereits auf 12 von 18 Mindestanforderungen. Die Begründung des Antrages für ein vernetztes Schulensemble wäre außerdem auch eine Neuheit. Der Blick auf den Antrag und ein weiteres Abwarten ist angebrachter. Wobei währenddessen die Aktivität auf die weitere Sicherung stabiler Teilnehmerzahlen am Wettbewerb im eigenen Bereich abzielt und wirksamere Kurstätigkeit mehr Zukunft verspricht als das unbedingte Anstreben eines Titels.
Damit werden die Aktivitäten in Wismar zu einer besonderen Form des Breitenschachs heranwachsen und Richtung weisende Erkenntnisse für die Zukunft im Schul- Breiten- und Leistungsschach bringen.
Sollte Ernsthaftigkeit im Breitenschach den Spaß am Spiel verderben?
Das meinen zumindest einige Schachfreunde in noch nicht öffentlichen Diskussionen. Da die Antwort hierauf ein Hauptproblem unserer Zeit aufwerfen könnte, will ich darauf mit der Sichtweise zweier vorbildlicher Sportler antworten, die auch voll der meinen entspricht.
Der eine ist die schwedische Leichtathletin Karola Klüft. Sie spricht von sich, wenn sie sagt, „Spaß sei ihr ein Antrieb. Nicht manischer Ehrgeiz, Eitelkeit, Medaillensucht. Sondern Spaß. Und manche Leute denken wohl, mit Spaß meine die Sportlerin eine ewige Party, ein Vorbeigehen und Mitnehmen, wie es gerade kommt, aber das war ein Irrtum, denn Spaß ist für Carolina Klüft genau das Gegenteil. Spaß ist, eine Herausforderung zu haben und sich reinzuknien. "Spaß heißt nicht, dass einem alles egal ist", sagt Carolina Klüft, "Spaß ist für mich, wenn Leute eine Leidenschaft haben für etwas. Wenn du das Bestmögliche aus dir rausholst, ob das nun zur Weltspitze reicht oder für die besten Zehn in Schweden oder für sonstwas. Spaß ist nichts Unseriöses."
Der andere ist kein Geringerer als der Exweltmeister Emanuel Lasker. Gemäß einem Zitat aus seinem Lehrbuch des Schachspiels „Die Erziehung zum Schach soll ein Weg sein zum selbständigen Denken hin. Unter 1 Million schachkundiger Spieler gibt es gerade mal 1 Tausend die gegen einen Meister ohne Vorgabe auskommen. Aber nach 120 Stunden zielstrebigen Trainings mit sachlicher Methode durch einen Schachmeister wäre es einem durchschnittlichen Anfangstalent möglich, in die Kategorie jener Tausend einzudringen. Die alltägliche Statistik lehrt uns jedoch vielmehr von der Herrschaft der Mittelmäßigkeit, die uns solch normale Fortschritte verwehrt“ Ende des Zitats. Lasker könnte etwas zu vorsichtig gewesen sein, als er die elementaren Lehren des Schachspiels nicht in die Ebene von Religion, Philosophie und Kunst zu stellen wagte!?
Leitbilder, Verbandsprogramm, Strategiepapier Mitgliederbindung und Mitgliedergewinnung rufen zu Aktionen auf! Wir sollten Sie ernst nehmen und hinter ihnen standhaft sein.
Die Weichen zur Herausbildung des logischen Denkens kann und sollte man bereits in der frühen Kindheit stellen. Aus politischem Munde kam in 2011 „schon in der ersten Schulklasse sollten wir die Weichen zum logischen Denken stellen!“ Dass sich systematische Schachlehre dazu anbietet, zeigen die Beispiele staatlich anerkannter Schachschulen im Schulschachbereich.
Als Ausgangspunkt bei der Vorbereitung des Tag des Schachs 2011 gab es in einer Ideenskizze den Versuch, viele wesentliche Felder der Gesellschaft, in denen das Schachspiel eine Heimat finden könnte, in ansprechender weise zu darzustellen. Als bedeutend dabei wurde das Simultanspiel und ein besonders publizierbares Turnierspiel für die Breitenwirksamkeit herausgestellt. Die unter erschwerten Bedingungen gelaufene Vorbereitung brachte dennoch einen sehenswerten Erfolg zutage. Mit einem glänzenden dritten Platz des Standortes Neubrandenburg und dem Kreativpreis aus dem Preisfonds des Bundesreferenten für Breitensport braucht man sich nicht hinterm Berg zu verstecken.
In der Breite die Gesamtheit im Blick haben!
In der Natur haben alle komplexen Systeme einen Kern und eine Hülle, jeder Kegel hat einen Mantel und jede Pyramide ein Fundament. Natürlicherweise ist das auch immer sowohl statisch als auch organisatorisch bestens miteinander vernetzt. Im lebendigen Organismus ist autonomes Gewebe eine extreme Gefahr! Der Spitzensport bedarf der Existenz von unteren Abteilungen die in der Tiefe immer breiter werden bis zur Fundamentsohle. Damit spreche ich von dem in Ligen organisierten Sport aller Niveaus von der Spitze bis zur Fundamentsohle. In der Praxis hat das komplexe System aber eine lebensnotwendige Beziehung zur Umhüllung, bestehend aus dem nichtorganisierten Sport. Diese Beziehung muss bewusst gemacht, soll aktiv gepflegt werden.
Der Verantwortungsbereich des Präsidenten! Der ganzheitliche Blick im Management.
Den Breitensport als Sport in der gesamten Breite betrachten, von seiner Gesamtheit her also!!
Im Breitensport den Kernbereich als den organisierten Sport für organisierte Sportler zu sehen und darüber hinaus die Nichtorganisierten, die Gelegenheitssportler aller Spielstärkeniveaus und in allen Alterklassen, das ist der Verantwortungsbereich des Präsidenten. Ebensolch eine Betrachtung ist beim Schulschachbereich möglich: Im Schulschach den Kernbereich mit den Organisierten- diejenigen also, welche häufig im Blickpunkt der offiziellen Turniere erscheinen. Und der Blick auf die Übrigen, welche man dagegen unterscheiden und bezeichnen kann als Nichtorganisierte, aber am Schachspiel Interessierte Schachfreunde. Die interessantesten darunter und die in der Perspektive als die am zahlreichsten zu respektieren, sind die Jüngsten, die Spielanfänger bis zu denen, die öffentlich noch nicht aktiv geworden sind!!! Die Verantwortung liegt zunächst bei der Schachjugend und darüber hinaus beim Präsidenten!
Da überall in der Verwaltungsarbeit Prioritäten gesetzt werden, lief bisher die schlussfolgernde Erkenntnis darauf hinaus, aus Zeit- und Kräftemangel, sich auf den Kernbereich zu konzentrieren. In beiden Ebenen der Betrachtung bildeten sich aber nach Jahren derartig regelmäßiger Konzentration entsprechende Wahrnehmungen heraus, die fast nicht mehr wegzudenken sind. So ist es nicht verwunderlich, dass es Schachfreunde gibt, für welche die Spielklassenliga Männer, Frauen und Jugend (SKL) einschließlich DWZ-Bereich alles ist was mit Schach zu tun hat. Alles drum herum ist gleich darüber hinaus und damit genau eine andere Schublade.
Aber dessen zum Trotz, man sollte Schulschach als besondere Form des Breitensports ansehen, und gerade dessen unterstem Bereich noch mehr Bedeutung beimessen. Hier haben auch die anderen Sportarten unübersehbare Zeichen gesetzt.
Zusammenfassung
Was wir bereits gemacht haben
- Ideenvorlauf _ Vorbereitung zum Tag des Schachs 2011
- Schachwerbeveranstaltungen im Schulschach mit Schachnavigator GROMSCH (Kinderuni, MINT) seit Frühjahr 2011 initiiert
- Gründung der Schachakademie 2011 (wenn auch erst zeitlich verschoben)
- Schnupperveranstaltungen in Schule und Hort (Gesellschaftsspiel für Zugregeln) 2011 an 3 Grundschulen und 2012 auch an KITAS
- Kurssystem für Anfänger (Kennen - Lernphase, Bauern-, Springer-, Läuferphase) halbjährlich seit 2007
- Übergangssystem (Wettbewerbe mit Organisierten und Nichtorganisierten) halbjährlich seit 2010
- Verbindungssystem oder Kommunikationsebene (Campuslaufstaffeln, Multitalente) halbjährlich seit 2011, Suche nach sportartübergreifender Vernetzung
Ich darf hierzu auf unserer LSV-Seite auf die Breitensportbeispiele verweisen, die ständig vervollkommnet werden.
Schlusswort
Was nicht getan ist aber als unverzichtbar erscheint
Der Schulschachreferent sollte das Thema um die Einführung einer aktuellen Koordinierungsrichtlinie wieder aufnehmen, wobei qualitative Übergänge des Schulschachs von Sozialarbeit in Bildungsarbeit unterstützt werden. Ordentliche Schachlehrer sollten nicht nur Schullehrer mit ÜL-Lizenz oder ÜL-Patent sein dürfen, sondern im Umkehrschluss sollten auch geeignete Vereins-ÜL mit praktisch nachgewiesenem Schachlehrerfolg zu ordentlichen Lehrkräften gemacht werden dürfen. Denn aus beiden Gruppen kann eine gleichwertige Arbeit erfolgen. Hier sollte noch einmal der Rückblick auf die beiden sich antipodisch verhaltenden Schulschachmodelle geschehen, in denen sich schließlich beide Gruppen gegenüberstehen. Wie es um die zahlenmäßige Besetzung dieser beiden Gruppen derzeit steht, liebe Zuhörer bzw. Leser, könnt ihr selbst beurteilen. Diese Gleichwertigkeit würde Handlungen zur Folge haben, die für das Zukunftsprojekt Schulschach enormen Auftrieb bedeuten.
Diethardt Röthel
Referent für Breiten- und Freizeitschach
Wismar, den 10.03.2012
verantwortlich für die Aktualität: Sfrd. Diethardt Röthel (†)
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